Rund um den Comer See verzweigt sich ein altes Wegnetz hoch in die Berge in Form von alten Militärstrassen und Saumpfade - oder Mulattiere, wie sie in Italien heissen - einst die einzige Verbindung bis in die 60er Jahre zwischen den Gemeinden und kleinen Ortsteile. In mühsamer Handarbeit wurden die Wege damals gepflastert und in Trockenmauerbauweise in den Berghang gebaut. Viele sind bis heute gut erhalten und werden auch wieder gepflegt - eine Spielwiese für Mountainbiker.
Die Promis und Schönen haben den Comer See als Urlaubsziel längst entdeckt. Hollywoodsstars wie Brad Pitt oder Madonna erholen sich am See regelmässig. Der Filmstar George Clooney gehört jetzt fast schon zu den Einheimischen. Er hat sich im Dorf Laglio nahe Como eine grosse schöne Villa am See gekauft und ist mehrmals jährlich zum Urlaub am Comer See.
Aber eine Bike-Szene, vergleichbar mit der am Gardasee, gibt es noch nicht. Auf den Trails ist man oft allein unterwegs. Es braucht eben für diese Lago-Trails noch Pioniergeist.
Eine weitere gute Nachricht für Biker, als auch für Wanderer:
Wenn man seine Touren am Comer See mit einer Schifffahrt kombiniert, lässt sich in Sachen Tourenauswahl am Lago di Como so richtig aus dem Vollen schöpfen. Im Zentrum des Comer Sees spannen die Schiffsverbindungen zwischen den Orten Bellagio, Menaggio und Varenna eine Art magisches Dreieck. Und zudem belohnt der Blick vom Wasser auf grüne, mediterran anmutende Ufer mit majestätischen Gipfeln dahinter die Extraplanung locker wieder wett.
1. Splügenpass-Trip: Schon die Anfahrt mit dem Auto über den Splügenpass ist ein Erlebnis. Erst die Cappuccino-Pause in Monte Spluga,
am gleichnamigen Stausee, dann mit dem Mountainbike durch die wilde Cardinello-Schlucht nach Isola hinunterrauschen. Dort kann das
Begleitfahrzeug den Biker wieder aufpicken. Weiter mit dem Auto uber Chiavenna zum Comer See.
2.Maroni sammeln: Im Herbst ist Kastanienzeit, und die Wälder und Wege sind voli davon: einsammeln, was noch in den Rucksack passt,
einritzen, zehn Minuten in hessem Wasser kochen und genieBen. Die Maroni sind allerdings von unterschiedlicher Oualität.
Am besten sucht an da, wo auch Einheimische sammeln - und mit etwas Gluck finden sich ein paar Steinpilze dazu.
3.Sciatt: Kulinarische Spezialität aus dem Valtellina (in Buchweizenteig frittierter Käse) und Pizzoccheri (Buchweizennudeln mit
Kartoffeln, Mangold, Knoblauch und Bergkäse) sind deftige, vegetarische Spezialitäten der Region, die leider nicht auf
jeder Speisekarte zu finden sind. Aber die Suche lohnt sich. Unbedingt probieren!
4. Schiffsreise: Vom Wasser aus erlebt man den See und all die Berge, die ihn umstellen, aus einer ganz
anderen Perspektive. Die Personenschiffe, wie zum Beispiel der schöne alte Dampfer "Milano" (nicht die Tragflächenboot), nehmen
auch Fahrräder mit, so lasst sich eine Bike-Tour auf der anderen Seeseite auch gleich wunderbar mit einer Bootsfahrt kombinieren.
Fahrpläne gibt es in den Häfe und Bootsanlegestellen vor Ort oder im Internet unter: www.navigazionelaghi.it
Lage: Der Comer See eingerahmt von bis zu 2600 Meter hohen Bergen, ist der drittgrösste See Italiens. Domaso (200 m) liegt am Nordwestende des Sees und gilt unter Windsurfern als "Torbole" des Comer Sees. Mit seiner guten touristischen Infrastruktur bietet sich der Ort für Mountainbiker an. Der Comer See liegt etwa 50 Kilometer nördlich von Mailand und erstreckt sich über 48 Kilometer bis hinauf zur Ortschaft Colico.
Beste Reisezeit: Die Lage am Südrand der Alpen ermöglicht eine Bike / Wander-Saison von März bis November.
Anreise: Von München über Lindau (Pfändertunnel), Rheintalautobahn Richtung Chur, dann über St.Moritz - Maloja- Chiavenna oder über den San Bernadino - Lugano - Menaggioan den Comer See (ca. 5 Std). Von Stuttgart oder Fiankfurt: Richtung Konstanz und weiter auf der Rheintalautobahn.
Von Mai bis November kann man die Anreise über den Splügenpass um eine halbe Stunde verkürzen.
Bergbahn: Funivia Argegno-Pigra, Tel. Der Bergbahn 0039/031/821344.
Schifffahrt: Abfahrtszeiten im Netz unter www.navlaghi.it. Siehe auch www.comer-see-italien.com/comer-see-abc/schiffsfahrplaene-fuer-den-comer-see__203.htm.
Bootsvermietung: Verleih von Motorbooten mit oder ohne Führerschein, Tel. 0039/333/4014995, www.comolakeboats.it.
Karten: Kompass-Karte Nr. 91, Lago di Como, Lago di Lugano (1 :50000) und
Alto Lario Occidentale(1 :35000).
Buchtipp:
Bike-Guide Comer See, 30 Touren mit Roadbooks und GPS Daten , A. u. R. Kälberer, Rother- Verlag, 17,90 Euro.
Und BIKE & TREKKING GUIDE Comer See, 17 Touren echte Trails-Tipps mit Roadbooks und GPS-Daten.
Bikeshops : Einen grösseren Bikeshop gibt es in Chiavenna und in Colico ( FOR BIKE, Via Nazionale 47, Colico. Die kleineren Läden rund um Domaso und in Dongo haben zumindest Ersatzschläuche und machen einfache Reparaturen.
Fahrradverleih: gibt's bei WindsurfCenter Domaso, www.windsurfcenter- domaso.com (nur Hardtails), Mountainbikes im Tabo Surf Center in Gera Lario, www.tabosurf.com und in kleineren Läden in Domaso und in Dongo. (Nachfragen in Toristeninfo).
Unlerkünfte: In Domaso , Sorico Gravedona und Dongo reihen sich die Campingplätze am Strand entlang. Dort gibt es auch Ferien-Apartments und Hotelzimmer zu mieten.
Mit abschliessbaren Bike- Garagen u. a. ausgestattet sind: Ferienwohnungen im Weinberggehöft Casarina (www.casarina.com). Weitere bikefreundliche Unterkünfte findet man auch bei www.comersee-feriendomizile.de
Essen und Trinken: In Domaso , Gravedona und Umgebung findet sich eine groBe Auswahl an Pizzerien, Restaurants und Eisdielen. An der Strandpro menade gibt es eine Reihe kleiner Bars. Quelle: Annette Kälberer
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